Heizungsstörungen: Was sind typische Probleme und wie lassen sich diese beheben?
Ganz egal, ob Sie mit Gas, Öl oder erneuerbaren Energien, etwa im Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe, heizen: Heizungsanlagen sind komplexe Systeme, die aus vielen Komponenten bestehen. Bereits der Ausfall oder das mangelhafte Zusammenspiel einzelner Teile können schwerwiegende Folgen haben. Die gute Nachricht: Für die Behebung kleinerer Heizungsstörungen benötigen Sie oft nicht zwangsläufig Fachpersonal aus dem Bereich Sanitär, sondern nur Grundkenntnisse. Diese möchten wir Ihnen in diesem Blogartikel vermitteln. Dazu gehen wir kurz auf die häufigsten Heizungsstörungen ein und erläutern, wie Sie Abhilfe schaffen können. Grundsätzlich lassen sich dabei zwei Arten von Problemen differenzieren – nämlich einerseits Störungen direkt am Wärmeerzeuger und andererseits Störungen an der Heizungsanlage.
Störungen am Wärmeerzeuger
Das Herzstück von Heizungsanlagen ist der sogenannte Wärmeerzeuger. Bei diesem handelt es sich meistens um einen Heizkessel. Hier findet die Transformation von Energie in Wärme statt. Liegt eine Störung vor, hat diese oft weitreichende Auswirkungen, die sich in der Regel auf das ganze Haus erstrecken. Dabei kann es nicht nur vorkommen, dass Heizkörper ganz kalt bleiben, sondern auch, dass diese lediglich lauwarm werden.
Alle Heizkörper bleiben kalt
Wenn an kalten Wintertagen die Heizkörper überhaupt nicht warm werden wollen, ist das besonders ärgerlich. Häufig liegt dann eine der folgenden vier Ursachen vor:
- Heizungsanlage noch im Sommerbetrieb
- Störungen in der Elektronik
- Unterbrechung der Brennstoffzufuhr
- Unterbrechung der Stromzufuhr
Heizungsanlage noch im Sommerbetrieb
Während der warmen Sommermonate ist eine Heizung kaum gefordert. Um effizient und klimaschonend zu sparen sowie Heizkosten zu minimieren, ist es deshalb empfehlenswert, Wärmeerzeuger in den sogenannten Sommerbetrieb zu versetzen. Entsprechende Einstellungen lassen sich bei fast allen Anlagen einfach an der Heizungsregelung vornehmen. Im Sommermodus findet standardmässig aber keine Raumbeheizung, sondern nur eine Warmwasserbereitung statt. Dementsprechend werden Heizkörper auch nicht warm. Lösung: Wechseln Sie vom Sommerbetrieb zurück in den Normalbetrieb. Konsultieren Sie dafür gegebenenfalls die Bedienungsanleitung.
Störungen in der Elektronik
Nicht ganz so einfach zu beheben sind Störungen in der Elektronik. Allerdings können hier manchmal auch Kleinigkeiten grosse Auswirkungen haben. So ist möglicherweise nur ein Stecker nicht richtig eingesteckt oder ein Kabel umgeknickt. In diesen Fällen lässt sich schnell Abhilfe schaffen. Vielleicht liegt es aber auch am Sicherheitstemperaturbegrenzer, der einschreitet, weil die Anlage zu heiss wird. Zum Glück verfügen moderne Heizungssysteme über Displays, auf denen je nach Art des Fehlers unterschiedliche Codes erscheinen. Das hilft es, die Störung einzugrenzen. Lösung: Schlagen Sie im Handbuch, das Sie zusammen mit Ihrer Heizungsanlage erhalten haben, den ausgegebenen Fehlercode nach. Hier finden sich dann meistens auch Hinweise zur Behebung. Bei einem Defekt elektronischer Bauteile ist hingegen Fachpersonal aus dem Bereich Sanitär gefragt.
Unterbrechung der Brennstoffzufuhr
Wenn Sie nicht mithilfe erneuerbarer Energien – etwa durch Solarthermie – heizen, benötigt Ihre Heizung Brennstoff. Hier kommen je nach Typ der Heizung Gas, Öl oder Pellets infrage. Erfolgt keine ausreichende Zufuhr, schaltet sich der Wärmeerzeuger ab, sodass die Heizkörper und damit auch die Räume kalt bleiben. Lösung: Stellen Sie sicher, dass ausreichend Brennstoff vorhanden ist und auch die ordnungsgemässe Zufuhr gewährleistet ist. Möglicherweise ist ein Hahn versehentlich zugedreht, sodass kein Gas oder Öl zum Brenner gelangt.
Unterbrechung der Stromzufuhr
Nicht nur Wärmepumpen, sondern fast alle (modernen) Heizungen benötigen elektrischen Strom. Dieser dient vor allem zur Regelung der Leistung bzw. Temperatur. Bei einer Unterbrechung der Stromzufuhr funktionieren Heizungsanlagen deshalb nicht mehr ordnungsgemäss und schalten sich ab. Auch in diesem Fall bleiben Räume und Heizkörper kalt. Lösung: Stellen Sie die Stromzufuhr wieder her. Möglicherweise hat nur jemand den Notschalter versehentlich betätigt. Vielleicht ist es auch notwendig, eine Sicherung wieder einzuschrauben oder auszuwechseln. Liegt hingegen ein Kurzschluss vor, sollten Sie sich an einen Heizungsinstallateur bzw. Elektriker wenden.
Heizkörper sind nur lauwarm
Manch Nicht nur Wärmepumpen, sondern fast alle (modernen) Heizungen benötigen elektrischen Strom. Dieser dient vor allem zur Regelung der Leistung bzw. Temperatur. Bei einer Unterbrechung der Stromzufuhr funktionieren Heizungsanlagen deshalb nicht mehr ordnungsgemäss und schalten sich ab. Auch in diesem Fall bleiben Räume und Heizkörper kalt. Lösung: Stellen Sie die Stromzufuhr wieder her. Möglicherweise hat nur jemand den Notschalter versehentlich betätigt. Vielleicht ist es auch notwendig, eine Sicherung wieder einzuschrauben oder auszuwechseln. Liegt hingegen ein Kurzschluss vor, sollten Sie sich an einen Heizungsinstallateur bzw. Elektriker wenden.mal werden Heizkörper zwar lauwarm, erreichen jedoch nicht die notwendige Temperatur, um Räume wie gewünscht aufzuheizen. In diesem Fall sitzen Betroffene zwar nicht gänzlich im Kalten. Dennoch ist auch in dieser Situation Abhilfe erforderlich. Meistens ist hier die Temperatur des Wassers, das in den Heizungsrohren fliesst, zu niedrig. Im Fachjargon ist in diesem Zusammenhang von einer zu niedrig eingestellten Vorlauftemperatur die Rede. Lösung: Abhilfe ist hier relativ einfach. Sie müssen lediglich die Vorlauftemperatur an der Heizungsregelung entsprechend erhöhen.
Störungen an der Heizungsanlage
Heizungsanlagen sind auch deshalb störungsanfällig, weil sie aus zahlreichen Komponenten bestehen. Zu Problemen kann es nicht nur bei defekten Elementen kommen. Manchmal genügt es schon, wenn einzelne Elemente nicht (mehr) ausreichend aufeinander abgestimmt sind.
Heizkörper bleiben Komplett kalt
Auch bei Störungen, die den Wärmeerzeuger nicht betreffen, kann es vorkommen, dass Heizkörper kalt bleiben. Hierfür gibt es allerdings andere Gründe. Folgende Störungsursachen sind besonders häufig:
- Defekt der Heizungspumpe
- Klemmendes Thermostatventil
- Luft im Heizsystem
- Wasserdruck reicht nicht aus
Defekt der Heizungspumpe
Sind Ihre Heizkörper kalt, obwohl der Heizkessel läuft und die Vorlauftemperatur ausreichend hoch eingestellt ist? Dann liegt das häufig an der Heizungspumpe. Ob diese korrekt läuft, lässt sich einfach feststellen, indem Sie die Spitze eines Schraubenziehers an die Pumpe halten. Bleiben Vibrationen bzw. Betriebs- und Strömungsgeräusche aus, dürfte hier die Ursache der Heizungsstörung liegen. Lösung:Beauftragen sie einen fachkundigen Heizungsinstallateur. Dieser kann die Heizungspumpe fachgerecht reinigen, reparieren oder bei Bedarf austauschen.
Klemmendes Thermostatventil
Bei anderen Störungsursachen können Sie hingegen relativ einfach selbst Hand anlegen. Das ist etwa der Fall, wenn das Thermostatventil klemmt. Denn so kann kein Wasser in den Heizkörper strömen und diesen erwärmen. Klemmende Ventilstifte sorgen insbesondere dann für kalte Heizkörper, wenn die Heizung längere Zeit nicht in Betrieb war. Lösung: Ein klemmendes Ventil lässt sich mit ein bisschen handwerklichem Geschick schnell beheben. Schrauben Sie zunächst das Thermostat ab, lockern Sie dann mit einer Zange den Ventilstift und fetten Sie diesen ein, um eine bessere Beweglichkeit zu gewährleisten.
Luft im Heizsystem
Eigentlich sind Heizungsanlagen als luftdichte Systeme konzipiert. Gelangt dennoch Luft hinein, stört diese den gleichmässigen Durchfluss des Heizwassers. Darauf könnten etwa „glucksende“ Heizkörper hindeuten. Lösung: Entlüften Sie die Heizkörper.
Wasser(-Druck) reicht nicht aus
Herkömmliche Heizkörper erzeugen durch aufgewärmtes Wasser angenehme Raumtemperaturen. Deswegen bleibt es auch kalt, wenn nicht genug Heizwasser im Heizungssystem vorhanden ist oder der Druck nicht ausreicht, um dieses zu verteilen. Lösung: Füllen Sie geeignetes Wasser nach. Sollte der Wasserdruck auf der Anzeige des Manometers daraufhin schnell abfallen, könnte ein Defekt des Membran-Ausdehnungs-Gefässes vorliegen. Kontaktieren Sie in diesem Fall Fachpersonal aus dem Bereich Sanitär
Heizkörper werden unterschiedlich warm
Wenn Ihre Heizkörper zwar nicht kalt bleiben, aber unterschiedliche Temperaturen erreichen, liegt das oft am zu schwachen Wasserdruck. In diesem Fall werden nur Heizkörper nahe dem Heizkessel richtig warm, während weiter entfernte Aggregate kühler bleiben.
Lösung: Abhilfe schafft hier meistens ein sogenannter hydraulischer Abgleich. Da dieser an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist, sollten Sie diesen Sanitärprofis überlassen.
Fazit
Heizungsstörungen sind zwar ärgerlich. Viele lassen sich aber einfach selbst beheben. Während Mieter in den meisten Fällen zunächst mit ihrem Vermieter oder der Hausverwaltung Kontakt aufnehmen sollten, können Eigentümer selbst Hand anlegen. Bei einigen Störungen sollten Sie aber auf Heizungsprofis vertrauen – zumal die hier gemachten Angaben nur Orientierungshilfen darstellen. Fachkundige Sanitärfachleute können Sie dann bei dieser Gelegenheit auch bezüglich einer optimierten Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energien bzw. die Vorteile moderner Wärmepumpen beraten.